Therapien in Überblick

Krankengymnastik
Unter Krankengymnastik versteht man das Erlernen und Anleiten von gezielten Übungen, um den Bewegungsapparat so zu trainieren und wieder aufzubauen, dass Ihre Beschwerden kurz- und langfristig gelindert und verbessert werden. Die Muskulatur wird durch Übungen gekräftigt und gedehnt und die Gelenke werden mobilisiert.

Beispiel: Sie haben Schmerzen im Bereich der Schulterblätter. Durch Übungen mit und ohne Gerät wird diese Region gekräftigt und gedehnt.

Manuelle Therapie
Durch gezielte manuelle Techniken und Massagen werden Gelenke, die sich beispielsweise blockiert haben, vorsichtig wieder mobilisiert.

Beispiel: Sie haben sich einen „Zug“ geholt und können den unteren Rücken nicht mehr ohne Schmerzen seitwärts drehen. Durch Muskelmassagen wird zunächst der Muskel entspannt; danach wird durch vorsichtiges Mobilisieren ( = manuelle Therapie) das Gelenk wieder frei und „mobil“ gemacht.

Lymphdrainage
Die Lymphdrainage ist eine spezielle sanfte Technik der Massage, die dann angewendet wird, wenn der Körper es ist nicht selbst schafft, seine Körperflüssigkeit/Lymphe im Körper reibungslos zu transportieren (zum Beispeil nach Operationen und/oder Venenverletzungen).

Beispiel: Bei Tumoren müssen die befallenen Lymphknoten in den Achsel- oder Leistenbereichen mit heraus operiert werden. Nun ist der Körper mit dem entstandenen Verlust überfordert. Wasser staut sich in den angrenzenden Extremitäten an, was auch bei der klassischen Venenschwäche der Fall ist.
Mit der Lymphdrainage wird nun vorsichtig das Wasser in den Gesamtkörperkreislauf zurückmassiert.

Massage
Durch Streichen und Kneten der verspannten Muskulatur wird der Stoffwechsel und somit die Durchblutung angeregt. Die schmerzhafte Muskulatur entspannt sich und das Wohlbefinden wird gesteigert.

Beispiel: Bei naßkaltem Wetter müssen die Muskeln mehr arbeiten.
Sie verspannen sich deshalb schneller und fühlen sich hart an. Durch gezieltes Kneten werden diese gelockert und durchblutet.

 

Kiefergelenksbehandlung
Der Kiefer ist der „Blitzableiter“ des Körpers. Nächtliches Knirschen, welches in den meisten Fällen durch Stress ausgelöst wird, kann zu Fehlstellungen und damit einhergehend zu morgendlichen Kopfschmerzen führen. Ebenso weisen eine geringe Mundöffnung und ein lautes Knacken beim Kauen auf eine Fehlsteuerung des Kiefergelenkes hin.
Durch kombinierte Techniken aus der manuellen Therapie, Massage und Krankengymnastik und durch die Unterstützung des jeweiligen Zahnarztes bzw. des Kieferorthopäden kann eine Linderung der Beschwerden erreicht werden. Dazu gehören in manchen Fällen auch Tipps zur Hilfe bei der Stressbewältigung.

Beispiel: Sie können Ihren Mund nicht mehr so weit öffnen, sodass Sie nicht ohne Schmerzen Rohkost oder ein Brot mit Kruste essen können. Durch Massagen der Nacken- und Kiefermuskulatur und durch manuelle Techniken im Kiefergelenk können die Beschwerden gelindert und behoben werden.

Cranio-Sacral-Therapie
Dies ist eine manuelle Therapieform, die sowohl die Schädelknochen (Cranium=Schädel) als auch das Kreuzbein (=Sacrum) in die Behandlung mit einbezieht. Diese beiden Körperteile stehen durch das Rückenmark in Verbindung und können sich daher gegenseitig beeinflussen. Anders als früher angenommen weiß man jetzt, dass die Schädelknochen nicht fest sind, sondern eine Eigenbewegung haben, die wir positiv behandeln können.

Beispiel: Sie hatten einen Autounfall und daraus resultierend ein Schleudertrauma. Durch die Stauchung entstehen Kopf-, Nacken- oder auch Rückenschmerzen. Sie vertragen dann zum Beispiel keine festen Handgriffe mehr. Durch sanfte Handgriffe an den Schädelknochen und dem Kreuzbein können die Verschiebungen, die durch den Aufprall entstanden sind, günstig beeinflusst werden.

PNF (propriozeptive neuromuskuläre Fascilitation)
Über eine manuelle Stimulation von Muskelketten– auch in Form von Widerstand – werden Bewegungsabläufe angeregt und wieder erlernt. Diese Methode wird bei neurologischen Erkrankungen wie Muskelschwund und Schlaganfall bevorzugt angewendet.

Beispiel: Sie hatten eine Schulteroperation und nach einigen Wochen fehlt Ihnen noch die Kraft im gesamten Arm. Durch Übungsabläufe, die Alltagsbewegungen ähneln, wird die Kraft in den Muskelketten wieder auftrainiert.

Ultraschall
Dies ist eine Form der Elektrotherapie, die vorwiegend bei Entzündungen von Sehnen und Muskelansätzen nach einer vorausgegangenen krankengymnastischen oder manuellen Therapie eingesetzt wird. Sie unterstützt die Wundheilung.

Beispiel: Sie haben einen „Tennisarm“. Zur Behandlung wird zuerst eine spezielle Massagetechnik und anschließend der Ultraschall angewendet.

Brüggertherapie
Dies ist eine nach einem Schweizer Arzt benannte Therapie, die sich vor allem mit dem Erlernen der gesunden Haltung bei Alltagsbewegungen beschäftigt . Durch eine ungesunde Körperhaltung werden Muskeln auf die Dauer müde und kraftlos und verkürzen sich. Dadurch werden die Gelenke überbelastet.

Beispiel: Durch eine sitzende Tätigkeit am Bildschirm können Schmerzen zwischen den Schulterblättern entstehen.
Durch Kräftigung dieser Muskelgruppen und gleichzeitige Dehnung der Nacken- und Beinmuskeln werden die Gelenke entlastet und die Körperhaltung positiv verändert.
Wir zeigen Ihnen, wie Sie gelenk- und bandscheibenschonend beispielsweise Staub saugen und Kisten heben können.